Beitrag vom 19.01.2017, von Christian Czok
Jedes Jahr Mitte Januar eröffnet die imm cologne die Messesaison für Interior Design. Ganz Köln gibt sich dann dem Thema „Wohnen und Einrichten“ hin - Museen, Hochschulen, Galerien und andere Kultureinrichtungen zeigen Möbel und Entwürfe aus aller Welt. In vielerlei Hinsicht ist die Kölner Messe eine Hommage an die Mailänder Möbelmesse 2016. Wurden viele der Möbel im letzten Jahr noch als Prototypen vorgestellt, ließen es sich die Hersteller nicht nehmen, auf der imm cologne die Resultate ihrer Arbeit vorzuweisen. Viele der Entwürfe und Designs – wie der All Plastic Chair von Vitra - wurden weiterentwickelt und sind nun lieferbar!
Gleichzeitig bietet die imm vielen Preisträgern des German Design Award die Möglichkeit, ihre Produkte zur Schau zu stellen. Der Preis, welcher im Rahmen der Ambiente in Frankfurt verliehen wird, gilt als Maßstab für revolutionäre Ideen und wegweisendes Design. Sollten Sie mehr zu der Auszeichnung und den Gewinnern erfahren wollen, finden Sie weitere Informationen hier.
Unsere Kollegen Markus Abraham und Laura Krajewski waren für Sie auf der imm Cologne und berichten über Wohntrends für das kommende Jahr.
Stauraummöbel, Garderoben, Kommoden und Spiegel sind dieses Jahr die wohl am meisten repräsentierte Produktgruppe. Der Eingangsbereich, welcher bei vielen Menschen jahrelang wenig Aufmerksamkeit erhielt, rückt nun in den Fokus. Kein Wunder, bei all den Dingen, die man tagtäglich braucht, gut aufgeräumt und trotz allem griffbereit wissen will.
String ist einer der Preisträger des German Design Awards, welchen er für das Works Regalsystem erhielt. Mit einzelnen Elementen erweitert der Hersteller sein System so, dass man das Regalsystem problemlos in eine Garderobe umfunktionieren kann.
Lösungen für den Flur zeigen auch Skagerak mit dem Georg Hocker – einer der Gewinner des German Design Awards - und Roomsafari mit einer besonders kreativen Garderobenidee, die sich gerade in einem schmalen Flur oder einem kleinen Eingangsbereich eignet. Weitere praktische Möbel für den Flur und hochwertige Spiegel entstanden in Zusammenarbeit von Sebastian Herkner und Schönbuch.
Der neue Anspruch an Design ist vor allem einer: Praktisch muss es sein, auf unterschiedliche Art und Weise einsetzbar und auf persönliche Vorstellungen maßgeschneidert. Etliche Hersteller und deren Möbel tragen diesem Wunsch nach multifunktionalem Nutzen Rechnung. Der Nutzer kann selbst bestimmen, wie er das Möbelstück verwendet.
Solche „Customized-Lösungen“ finden sich zum Beispiel bei emform. Die Beistelltische des Herstellers können hochkant und waagrecht aufgestellt werden und so neben unterschiedlichem Look auch unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten offenbaren. Das deutsche Unternehmen überzeugt seit 1979 durch intelligente und interaktive Designs wie dem Huk Multifunktionsmöbel.
Neben dem Flur verändert sich auch das Erscheinungsbild und die Rolle des Wohnzimmers. Das schlägt sich zum einen in den generell farbigen Elementen nieder, die bei den Möbel Verwendung finden. Zum anderen wird das anhand der Stoffe, die das Raumbild bestimmen, deutlich. Grün, Gelb und viel Plüsch lassen die Wohnung in Farbe erstrahlen. Die gigantischen Sofas der letzten Jahre weichen kleineren (Einzel-)Couches und Longchairs, das Wohnzimmer ist also nicht länger der Ort, an den man sich mit seinen Gästen aufhält, sondern entwickelt sich wieder zum persönlichen Rückzugsort.
In Sachen Farbe dominieren satte Grün- und Gelbtöne die Möbelmesse – Greenery, die Pantone Farbe des Jahres, war besonders oft zu sehen. Doch auch von Wassermelone, über Goldgelb bis hin zu Sand: Die Farben setzen stimmungsvolle Akzente im Wohnbereich. Während die letzten Jahre besonders dunklere Töne wie Grau und Schwarz Einzug in die Wohnungen und Häuser fanden, gilt es nun anhand sorgsam gewählter Farbelemente Kontraste zu setzen. Generell lässt sich sagen, dass Farbe präsenter als die Jahre zuvor ist und ruhig auch einmal Mut bewiesen werden darf.
Velours (aus dem Französischen, Deutsch: Samt) wird nun offiziell zum Textil-Trend. Der Stoff mit unvergleichbar weicher Haptik erinnert an ein Märchen von tausendundeiner Nacht und entführt in eine exotische Welt der Gemütlichkeit, die einlädt zu träumen und sich fallen zu lassen. Bequem muss es sein, das Zuhause einen Ausgleich zum stressigen und hektischen Alltag bilden - Velours ist ganz klar Programm bei Sofas, Couches und Sesseln. Samt sorgt, einerseits durch das Gefühl, das er verursacht, wenn die Haut in Berührung mit ihm kommt und andererseits durch seine Optik, für Gemütlichkeit. Ab dem ersten Moment verliert man sich in der weichen Tiefe der Velours-Möbel. Auch der German Design Award Gewinner Normann Copenhagen bietet seine Ace-Kollektion mit dem beliebten Bezugsstoff an.
Viele Möbel und Hersteller wirken bekannt, orientieren sich am Stil der 50er-Jahre, der schon länger seinen Weg zurück in den Wohnbereich findet. Retro ist Trend wie nie zuvor. Red Edition und Carl Hansen & Søn zeigen, wie man durch richtiges Kombinieren eine Symbiose aus Alt & Neu schafft.
Anmutig und majestätisch wirken die Möbel, des Mid-Century-Stils, die auf der imm cologne gezeigt werden. Red Edition und der Designer David Hodkinson widmen dem Schick der 50er-Jahre sogar eine ganze Kollektion. Damit treffen sie genau den Zeitgeist der Kölner Möbelmesse. Produziert wird die Fifties Kollektion in Saigon, der Wahlheimat des Designers, wo er den gesamten Entstehungsprozess begleitet.
Wem die massiven Möbel für den Wohnbereich zu dominant wirken, wird sich bei Carl Hansen & Søn aufgehoben fühlen. Das Design-Label fertigt seit Jahren Retro-Stühle, die Ikonen skandinavischer Designkunst sind. Auf der Messe führte der Hersteller die Entstehung seines weltweit bekannten Wishbone Chairs vor und präsentierte viele weitere Entwürfe und Möbel, die den Glanz vergangener Zeit in modernem Look erstrahlen lassen.
Die Entwürfe aus dem hohen Norden erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit und stehen seit Jahrzehnten für zeitlose Eleganz. Natürliche Materialien, eine klare Linie und angenehm ruhige Farben sind es, die die Möbel des Nordens ausmachen und so für eine besondere Wohnlichkeit sorgen. Holz ist dabei Dreh und Angelpunkt. Daher ist es wenig verwunderlich, dass etliche skandinavische Hersteller auf der imm cologne ihre Designs und Produkte vorstellen. Die Möbel zeichnet besonders eine hohe Funktionalität aus, weswegen sie oft als praktisch und einfach gelten. Ein weiteres Merkmal des Designs ist stets auch der Drang, innovativ zu sein und moderne Lösungen für das Wohnen zu entwickeln. Diese Experimentierfreude ist maßgeblich für den Erfolg der skandinavischen Einrichtung verantwortlich und Teil der Wohnkultur des Nordens.
Dass skandinavische Einrichtungskultur zum heutigen Lifestyle gehört, zeigen auch die Zahlen der insgesamt 90 Aussteller aus Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen. Skagerak und das Design House Stockholm dürfen dabei natürlich nicht fehlen: Mit bestechender Linie und klarer Sachlichkeit versinnbildlichen die Entwürfe und Möbel der beiden Hersteller das skandinavische Lebens- und Wohngefühl.
Zum Schluss noch ein Ausblick auf das kommende Jahr bei uns im Shop: Unser Sortiment wird sich in den nächsten Wochen deutlich vergrößern und um einige Stücke der Kölner Möbelmesse ergänzt. Freuen Sie sich über viele Neuheiten unserer Hersteller!
Beitrag vom 19.01.2017, von Christian Czok