Aldo Rossi – ein herausragender Architekt und richtungsweisender Designer des 20. Jahrhunderts
Von 1949 bis 1959 studierte Aldo Rossi (* 3. Mai 1931 in Mailand) Architektur an der polytechnischen Hochschule von Mailand. Bereits während seiner Studienzeit arbeitete er in den Büros von Ignazio Gardella und Marco Zanuso und schrieb zusätzlich für die Zeitschriften "Il Contemporaneo" und "Casabella-Continuità", deren Redakteur er von 1961 bis 1964 war.
In den 60er Jahren realisierte Aldo Rossi verschiedene Bauprojekte, wie bspw. die Sanierung des Mailänder Bezirks Via-Sarini und ein Einkaufszentrum in Turin, die beide das reduktivistische Gestaltungsprinzip seiner Architektur erkennen lassen. Nachdem Aldo Rossi 1964 zusammen mit Luca Meda die 13. Mailänder Triennale plante, veröffentlichte er zwei Jahre später 1966 sein bekanntestes theoretisches Werk "L'architettura della città" (Die Architektur der Stadt).
Seit Mitte der 60er Jahre war Aldo Rossi Professor an der polytechnischen Hochschule von Mailand und entwickelte Anfang der 1970er zusammen mit Gianni Braghieri den preisgekrönten Entwurf für den Friedhof San Cataldo bei Modena, der 1980 gebaut wurde.
Von 1972 bis 1974 war Aldo Rossi Gastprofessor an der ETH in Zürich. 1983 leitet er die 1. Architektur-Biennale in Venedig. Mit Umberto Barbieri gründet Rossi 1987 ein gemeinsames Büro in Den Haag. 1988 wurde er zum Ehrenmitglied des American Institute of Architects ernannt und gewann 1990 den Pritzker-Preis für Architektur.
Rossi-Design: eine strenge Sprache ursprünglicher Formen und geometrischer Muster
Als Designer machte sich Aldo Rossi vor allem in den 1980er Jahren einen Namen, als er als führender Architekt der Postmoderne an Alessis Projekt "Tea & Coffee Piazza" teilnahm. Nach Abschluss des Projekts entwarf er auch weitere Produkte für Alessi wie z. B. die berühmten Espresso-Kannen La Conica (1984) und La Cupola (1989). Des Weiteren entwarf Aldo Rossi Teppiche für ARP-Studio und Möbel für Molteni, Up&Up und Unifor.
In den Jahren 1990 bis 1993 wurden dem Architekten und Designer in Paris, Berlin, Gent und Amsterdam große Ausstellungen gewidmet. Aldo Rossis Arbeiten und Bauwerke gelten als poetisch, da er es verstand Abstraktion und Reduktion in einer strengen Sprache von ursprünglichen Formen und geometrischen Mustern auszudrücken. Am 4. September 1997 starb Aldo Rossi an den Folgen eines Verkehrsunfalls.