Möbel-Designerin und Architektin Greta Magnusson-Grossman (1906-1999), geboren am 1.Januar. 1906 in Helsingborg (Schweden), war während ihrer vierzigjährigen und außerordentlich produktiven Karriere sowohl in Europa als auch in Nordamerika sehr erfolgreich. Insbesondere durch ihre Errungenschaften in Industriedesign, Innenraumgestaltung und Architektur wurde sie bekannt.
In den späten 1920ern schloss Grossman ihre einjährige Tischler-Ausbildung in ihrer schwedischen Heimatstadt Helsingborg ab. Sie wurde mit einem Stipendium ausgezeichnet, das es ihr ermöglichte sich in Konstfack (damals bekannt als Högre Konstindustriella Skolan), dem berühmten Stockholmer Kunstinstitut einzuschreiben. Dort übertraf sie sich im Technischen Zeichnen selbst und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Möbel, Textilien und Keramik.
1933 erhielt Grossman, als erste Frau in dieser Kategorie überhaupt, den zweiten Platz für Möbeldesign von der Stockholmer Craft Association. In diesem Jahr eröffneten Grossman und ihr Klassenkamerad aus Konstfack, Erik Ullrich, ein Studio, ein Geschäft und eine Arbeitsgemeinschaft in Stockholm. In ihrem Atelier übernahm Greta Magnusson-Grossman zahlreiche Aufträge, einzigartige Möbel und Innenräume zu gestalten, wodurch sie reichlich Lob und Aufmerksamkeit von der Presse sammelte.
1934 wurde sie von der Swedish Society of Industrial Design ausgezeichnet und bekam ein Stipendium um quer durch Europa zu reisen.
Stetig durfte sie in der Galerie Moderne, ein kulturelles Mekka in Stockholm zu dieser Zeit, ihre Entwürfe ausstellen. Bedeutend für Grossman war, dass sie 1937 ein Kinderbett für die schwedische Prinzessin Birgitta entwarf, das erneut für viel Aufmerksamkeit in der Presse sorgte und ihr somit den Zugang zu einer großen Gruppenausstellung im Nationalmuseum in Stockholm ermöglichte.
1933 heiratete sie außerdem den Bandleader Billy Grossman, mit dem sie 1940 in die Vereinigten Staaten von Amerika auswanderte und sich in Los Angeles niederließ, wo sie ein neues Designstudio für moderne schwedische Möbel, Leuchten und Accessoires eröffnete.
In den 1940er und 50er-Jahren stellte Grossman ihre Designs in verschiedenen Museen weltweit aus, einschließlich des MoMA in New York und dem Nationalmuseum in Stockholm. Die kultigsten Produkte aus dieser Zeit sind die Sthleuchte "Gräshoppa" und die Steh- und Tischleuchte "Cobra". 1947 wurde die “Gräshoppa” das erste Mal produziert. Die dreibeinige Stehleuchte ist eine der wichtigsten Arbeiten der schwedisch-amerikanischen Designerin.
Inspiriert wurde sie von Walter Gropius und Le Corbusier, legte ihren persönlichen Stil jedoch glücklicherweise nie ab. 1950 gewann die "Cobra" den Good Design Award und war anschließend auf der Good Design Show im Museum of Modern Art ausgestellt.
Während der folgenden 20 Jahre produzierte Magnusson-Grossman Arbeiten für Firmen wie Glenn in Kalifornien, Sherman Bertram, Martin/Brattrud und Modern Line. Die Arbeit für Glenn in Kalifornien wird als ihre bekannteste und raffinierteste bezeichnet.
In den 40er und 50er-Jahren waren Grossmans Designs in zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten, beispielsweise The Nationalmuseum (in Stockholm, Schweden), Röhsska Museet (Gothenburg, Schweden), Museum of Modern Art (New York, USA), Museum of Industry and Science (Chicago, USA) und im de Young Museum (San Francisco, USA). In den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Deutschland, Polen und Schweden wurden viele Artikel über ihre Arbeit veröffentlicht.
Außerdem unterrichtete Greta Magnusson-Grossman Industriedesign-Kurse an der Universität in Kalifornien, Los Angeles und in der Art Center School in Los Angeles.
Zwischen 1949 und 1959 hat Greta Magnusson-Grossman mindestens 14 Eigenheime in Los Angeles designt, eines in San Francisco eines in ihrem Heimatland Schweden. Mindestens 10 dieser Häuser stehen immer noch. Sowohl ihre Arbeit als Architektin als auch ihre Designarbeiten wurden umfangreich in Arts & Architecture, einem Magazin von John Entenza, genannt und abgebildet.
In den späten 60ern ging sie dann in den Ruhestand. Auch heute werden Grossmans einzigartige, modern-klassische Produktdesigns weltweit gesammelt und auf Auktionen versteigert.
Greta Magnusson-Grossman verstarb im Jahr 1999.