Beitrag vom 17.05.2018, von Caren Schwenke
Lilli und Sascha wohnen mit ihren zwei Töchtern in einem Loft im schönen Bielefeld. In Zusammenarbeit mit den beiden kreativen Köpfen und dem Interior-Fotografen Benni Janzen sind dort Fotos für die Collection entstanden. Diese Gelegenheit haben wir natürlich genutzt, um mit ihnen über Loft-Living als Paar und selbstständige Designer zu sprechen.
Lillis Alter: 33
Lillis Beruf: Social Media Managerin, Designerin
Das mag Lilli: lachen, leckeres Essen, Blumen, Sport (vor allem Volleyball), elektronische Musik, Serien
Das mag Lilli nicht: Zahnärzte, Marzipan, kalte Füße zu haben, telefonieren
Saschas Alter: 34
Saschas Beruf: Designer
Das mag Sascha: Design, Sport, Gesellschaftsspiele, Musik, gutes Essen, zu Techno und House tanzen
Das mag Sascha nicht: Glitzer, Stau und Nippes
Liebe Lilli, lieber Sascha, beschreibt Euch mit sechs Worten.
Lilli: Immer eine Idee, zu viele Gedanken im Kopf. Neugierig und harmoniebedürftig.
Sascha: fröhlich, gern tanzend, leidenschaftlicher Prokrastinierer, Perfektionist.
Beschreibt Euren Wohnstil mit fünf Worten.
Offen, individuell, hell, reduziert, holzig – wir stehen auf Eiche.
Unter dem Hashtag #loftliving hat Lilli auf Instagram über das Leben mit zwei Kindern und als Selbstständige in einem Loft geschrieben. Wie seid Ihr überhaupt zu dem Loft gekommen?
Lilli: Irgendwann in einem Loft zu leben war schon, seit wir zusammen gezogen sind, unser Traum, wobei Sascha zuerst davon geträumt und mich dann aber schnell angesteckt hat. Leider mussten wir ziemlich lange warten. Sieben Jahre haben wir fast täglich die üblichen Plattformen gecheckt. Und auf der Suche nach einem Studio und einer Werkstatt sind wir dann auf dieses Schmuckstück gestoßen.
Sascha: Das war wirklich ein großer Zufall. Ich habe einer befreundeten Galeristin mein Leid geklagt und die meinte daraufhin, dass im Kisker Gewerbepark etwas Interessantes frei geworden sei. Einen Tag später hatten wir einen Termin und ich wusste sofort: Das ist es!
Was macht das Leben im Loft so besonders?
Lilli: Es ist ein anderes Lebensgefühl. Man ist immer mittendrin und trotzdem ist da diese Freiheit. Küche, Esszimmer, Schlafzimmer, Arbeitsbereich und Kinderzimmer sind ein Raum. Ich bin nicht außen vor, wenn ich in der Küche stehe und unsere Gäste schon am Tisch sitzen – das genieße ich sehr.
Sascha: Früher haben wir nicht immer mitbekommen, wer was gerade macht. Jetzt ist immer alles im Zentrum des Geschehens. Das hat natürlich auch Nachteile wie die Geräuschkulisse, aber damit haben wir uns gut arrangiert.
Ihr betreibt beide zwei Label: kitschcanmakeyourich und artcanbrakeyourheart. Wie kam es zu der Gründung und dem Sprung in die Selbstständigkeit?
Sascha: Ich hätte mich vermutlich nicht in die Selbstständigkeit gewagt. Das Ganze war ein eher schleichender Prozess. Irgendwann stand ich während des Studiums mehr in der Modellbauwerkstatt und habe Aufträge abgearbeitet als mich um das Studium zu kümmern. Während dieser Zeit sind auch die Buchstabenhocker entstanden.
Lilli: kitschcanmakeyourich haben wir erst einige Jahre später als Ergänzung zu unseren Möbeln gegründet. Ich hatte einige Ideen im Accessoire-Bereich, die wir gemeinsam umgesetzt haben.
Wie funktioniert das Wohnen und Arbeiten an einem Ort und als Paar?
Lilli: Für uns sehr gut. Wir sind schon ewig zusammen, gemeinsam erwachsen geworden und wir genießen es, den Großteil des Tages zusammen zu verbringen. Da wir in den meisten Dingen auch ähnlich ticken, gibt es kaum Reibungspunkte. Und die wenigen Differenzen bringen uns weiter und gestalten das Miteinander spannender. [Sie schmunzelt.]
Wo ist Euer Lieblingsplatz im Loft und warum?
Sascha: Der große Esszimmertisch ist irgendwie das Herzstück der Wohnung. Essen, Spielen, Reden und Arbeiten finden hier statt. Wir sitzen hier oft als Paar, als Familie oder mit Freunden zusammen und von hier haben wir den kompletten Raum im Blick.
Wie häufig dekoriert oder gestaltet Ihr Euren Wohnraum neu?
Lilli: Richtig umgestalten können wir gar nicht so viel. Die 100 Quadratmeter sind ziemlich optimal ausgenutzt. Da ist nicht viel Spielraum für Neues. Es gibt wenig Wandflächen oder Stellen, wo Deko Platz findet. Aber manchmal, wenn uns wieder der Tatendrang packt, tauschen wir Leuchten oder Tische aus. Spätestens, wenn Sascha mal wieder einen neuen Tischentwurf im Kopf hat. Meist sind es Kleinigkeiten, eine neue Pflanze, ein neues Accessoire. Und nach ein paar Monaten schauen wir uns ältere Bilder an und denken "WOW, total anders".
Seid Ihr Euch beim Einrichten immer einig oder gibt es auch mal Streitigkeiten?
Lilli: Meist sind wir uns einig – oder werden es. [Lacht.] Im Moment gehen die Gestaltungsideen ein wenig auseinander. Sascha hätte es lieber noch reduzierter und minimalistischer. Ich wünsche mir manchmal ein bisschen mehr Leben in der Einrichtung. Wie das ausgeht, wissen wir noch nicht. [Sie grinst.] Aber es wird eine Lösung geben, mit der wir beide gut klarkommen werden. [Sascha nickt.]
Sascha: Minimalismus und Kunst werden immer einen hohen Stellenwert bei mir haben. Momentan interessiere ich mich wieder sehr für das Memphis Design. Ein sehr spannender Ansatz.
Was sind Eure ganz persönlichen Wohntrends 2018?
Sascha: Ich denke, es wird wieder mehr Mut zu Form und Farbe geben. Mehr Überladung als Reduzierung. Noch mag ich persönlich Pastelltöne sehr und bin gespannt, wie es sich in 2018 verhält.
Lilli: Für mich ist das Thema Urban Jungle noch nicht durch. Ich hätte gerne noch mehr Natur und Pflanzen bei uns Zuhause. Auch farbige Glasakzente würde ich gerne einbringen.
Was steht auf Eurer Interior Wishlist?
Lilli: Im Moment sind wir auf der Suche nach einem kleinen Sofa. Etwas Modulares wäre toll. Wir haben nicht viel Platz, aber vor allem ich brauche es bequem zum Arbeiten. Sascha kann es nicht mehr sehen, dass ich den halben Tag mit dem Laptop auf dem Schoß im Bett verbringe. [Beide lachen.]
Sascha: Ja bitte, ein Sofa muss her! Das neue von e15 ist so schön. Ansonsten träume ich schon lange von der Kaktusgarderobe von GUFRAM.
Danke, liebe Lilli und lieber Sascha, für Eure Zeit!
Beitrag vom 17.05.2018, von Caren Schwenke