In seiner einfachen, prägnanten Form und der signalhaften Farbigkeit ist Eero Aarnios Ball Chair ein typisches Symbol für die optimistische, konsumorientierte Populärkultur der 60er Jahre. Auch eine zeittypische, unverhohlene Begeisterung für das Technische wird deutlich: im exponierten Kunststoff, mit dem damals ganz neu selbst komplexe Formen relativ einfach in Serie produziert werden konnten, wie auch in der dynamischen Form, die an eine Raum-
kapsel erinnert. Die Idee einer solchen beweglichen Kapsel als Aufenthaltsort innerhalb des Hauses nimmt aber auch schon Wohnkonzepte vorweg, wie sie in den 70er Jahren für eine junge, liberale Gesellschaft diskutiert wurden.
Während die glänzend polierte Kugel nach außen futuristisch und kühl wirkt, verbirgt sich im Inneren ein abgeschirmter, gemütlicher Erlebnisraum. Geräusche von außen dringen nur sehr gedämpft ins Innere, wo man sich in vielerlei Positionen, etwa im Schneidersitz, komfortabel aufhalten kann. Dicht über dem Boden auf einen runden Metallfuß montiert, läßt sich die Kugel komplett um die eigene Achse drehen und damit der Ausblick aus der »Höhle« variieren. So steht der Ball Chair für eine besondere Kategorie häuslicher Objekte. Sie ist angesiedelt zwischen Möbel und Architektur und verkörpert Mobilität und Sesshaftigkeit zugleich.
Das Original des Aarnio Ball Chairs wurde 1965 von Eero Aarnio entworfen und wird seit 1990 als 1:1 Modell von Adelta, Dinslaken/Deutschland, produziert.
Die hier angebotene Miniatur von Vitra (Maßstab 1:6) besteht aus Fieberglas, Aluminium und Stoff.